Geschichte Langenhangen und Hof Hagen
Langenhagen wird 1319 als „Techentinerhagen“ erstmals urkundlich erwähnt. Den Namen erhielt der Ort erst im 18.Jahrhundert. Das Besondere an Langenhagen ist der See, um den das Dorf angelegt wurde. Im Mittelalter war Langenhagen ein Bauerndorf mit 16 Hufen. Die Bauern hatten die Ackerflächen hinter ihrem Gehöft, wie es in Hagendörfern üblich war. Mangel gab es jedoch an Grünland, das man in mehreren Etappen durch Ablassen des Sees gewann. Durch den Ausbau eines tiefen Grabens wurde der See zwischen 1786 und 1794 abgelassen und später trocken gelegt. Ab 1924 unterstützte ein Schneckenschöpfwerk diesen Prozess. Im 19.Jahrhundert gab es zehn Bauern im Dorf, daneben wurden acht Büdner und 11 Häusler angesiedelt. Sie betrieben die Landwirtschaft im Nebenerwerb.
Nach 1989 wurde die Entwässerung des Feuchtgebietes eingestellt und es bildete sich sehr schnell eine Wasserfläche heraus. Seit 1996 ist dieses 150 ha große Areal Naturschutzgebiet. Das Naturschutzgebiet „Langenhägener Seewiesen“ besitzt mit seinen ausgedehnten Flachwasserbereichen, artenreichen Feuchtwiesen, Schilf-, Röhricht-, Seggen- und Binsenbereichen, Schlickbänken und Trockenrasengesellschaften eine überregionale Bedeutung als Brut-, Rast- und Nahrungsplatz für Wasservögel.
Für Vogelkundler sind die Langenhägener Seewiesen und die Flächen im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide ein wahres Paradies.
Das Naturschutzgebiet „Langenhägener Seewiesen“ zählt zu den größten Binnenrastplätzen für Kraniche in der Bundesrepublik Deutschland. Jedes Jahr sammeln sich im Naturschutzgebiet bis zu 3.500 Kraniche. Die Kraniche – „Vögel des Glücks“ ziehen die Menschen aus Nah und Fern magisch an.
Mit der Gründung des Dorfes Langenhagen existierte der ritterschaftliche Hof Hagen. 1790 war Hof Hagen ein Domanialgut, es gehörte dem Landesherren. Das etwa 200 ha große Gut wurde im Laufe der Jahre von unterschiedlichen Pächtern bewirtschaftet. Ende des 19.Jahrhunderts wurde es in einen Erbpachthof umgewandelt. Im Dorf, das im Wesentlichen aus dem Gutshof und den Gutskaten bestand, lebten zu dieser Zeit etwa 50 Menschen. Nach 1945 wurde der Gutsbesitzer enteignet und das Land an Neubauern verteilt. Heute besteht das Dorf aus den Resten des Gutshofes, aus den ehemaligen Katen und einigen Neubauernhäusern.